Die Fregatte BRANDENBURG

Die Fregatte BRANDENBURG ist das Typschiff der nach ihr benannten Schiffsklasse der Deutschen Marine. Sie ist seit 1994 im Dienst und wurde in Hamburg bei der Werft Blohm & Voss gebaut. Taufpatin war Ingrid Stolpe, die Frau des damaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe.

Die vier Fregatten der BRANDENBURG-Klasse wurden als Ersatz für die veralteten Zerstörer der HAMBURG-Klasse beschafft. Die BRANDENBURG war das erste Schiff der Deutschen Marine, dass nach einem der neuen Bundesländer benannt wurde.

In ihren Dienstjahren nahm die Fregatte an zahlreichen Einsätzen teil und absolvierte über 500.000 Seemeilen. Vor der libanesischen Küste bei der UNIFIL Mission oder mehrfach bei der EU-Mission ATALANTA zeigte das Schiff sein Können. Im Jahr 2009 begleitete die BRANDENBURG bspw. das Containerschiff Hansa Stavangar nach der Frei-lassung aus der Entführung durch somalische Piraten in den Hafen von Mombasa (Kenia). Ende 2011 unter-stützte das Schiff die Evakuierung deutscher Staats-bürger aus Libyen im Rahmen der Operation PEGASUS.

Im gleichen Jahr wurden auch mehrere hundert aus Libyen geflohene ägyptische Staatsbürger von Tunesien nach Alexandria gebracht (Operation HumHi TUN).

Zuletzt war die Fregatte BRANDENBURG im Jahr 2014 vor der Küste Somalias, erneut in der EU-Mission ATALANTA im Einsatz. Verteidigungs-ministerin Dr. Ursula von der Leyen besuchte das Schiff im Hafen im Rahmen ihres Antrittsbesuches bei der Marine.

Im Jahr 2015 nahm die BRANDENBURG am Einsatz– und Ausbildungsverband (EAV) der Deutschen Marine teil. Dabei fuhr das Schiff entlang der westafrikanischen Küste bis nach Kapstadt (Südafrika). Auf dem Weg standen unter anderem die Teilnahme an dem Manöver OBANGAME EXPRESS 2015 auf dem Programm. Dort leisteten wir Aus-bildungsunterstützung für die Anrainerstaaten des Golf von Guinea für der Bekämpfung von Piraterie, Menschenschmuggel, illegalem Fischfang und Umweltver-schmutzung. Der Verband stellte 2015 die operative Reserve der Marine dar. So stellten die Fregatte HESSEN und der Einsatzgruppenversorger BERLIN das erste Kontingent für die Operation SOPHIA im Mittelmeer.

Trotz der Änderungen in der politischen Gesamtlage und der damit verbundenen Einsätze der Marine hat sich das Aufgabenspektrum der Fregatten der Klasse 123 in den letzten Jahren nicht verändert.

Technische Eckdaten:

Aufgabenschwerpunkte:

Zur Bewaffnung gehört:

Angetrieben wird das Schiff von zwei MTU-Antriebs-Dieselmotoren und zwei Gasturbinen von General-Electric. Damit erreicht das Schiff eine Dauerhöchstfahrt von 29 Knoten (ca. 55 km/h) und eine Marschfahrt von 18 Knoten.

Das Schiff hat eine Kojenkapazität für 243 Soldaten. Zur Stammbesatzung gehören rund 180 Frauen und Männer. Neben einem Hubschrauber- können auch Boardingteams oder ein Stab eingeschifft werden.

Um die Fähigkeiten des Schiffes zu erweitern können zwei Bordhub-schrauber des Typs Sea Lynx MK 88 in den Hangars untergebracht werden. Diese sollen in Zukunft durch den neuen Marinehub-schrauber SEA LION ersetzt werden.